Mittwoch, 27. Oktober 2010

Wer wird neuer Caritasdirektor - berufliche Kompetenz oder Günstling?

Die Neubesetzung des Caritasdirektors läuft offensichtlich nicht ganz nach Plan. Anders ist es nicht zu erklären, dass der Bischof bis heute noch keine/n NachfolgerIn präsentiert hat.

Ein Caritasdirektor braucht vor allem das Vertrauen der Menschen des Burgenlandes. Die Caritas kann ja nur wirken, wenn viele Menschen mithelfen und ohne Vertrauen wird das nicht funktionieren. Durch das Vorgehen des Bischofs bei der Abberufung des jetzigen Caritasdirektors (und bei den anderen Personalentscheidungen) ist dieses Vertrauen zutiefst erschüttert.

Der Bischof sagt er will einen „neuen“ Kurs für die Caritas obwohl er gleichzeitig sagt, sich noch nicht mit der Caritas beschäftigt zu haben. Was heißt das? Da kommt mir der ‚Wilde’ auf seiner Maschin in den Sinn: „I was zwar net wo i hinwüh, oba dafir bin ich schnöller dort.“

Ein neuer Kurs für die Caritas kann ja ausschließlich nur heißen, noch mehr als bisher für die Menschen die Hilfe und Unterstützung brauchen zu tun. Alles andere wäre Verrat am Evangelium.

Gerade wenn eine Person abgelöst wird, die erfolgreich für die Caritas der Diözese gearbeitet hat sind besonders hohe Anforderungen an einen oder an eine NachfolgerIn zu stellen.

Um eine geeignete Person zu finden braucht es ein klares uns transparentes Auswahlverfahren.
Eine Gruppe (und diese Gruppe sollte auch öffentlich bekannt gegeben werden) bestehend aus unabhängigen Expertinnen und Experten (die etwas von Armut, von den sozialen Problemen im Land, von professioneller Hilfe und vom Management einer Hilfsorganisation verstehen) sollen gemeinsam mit Vertretern der Kirche Vorschläge für die Nachbesetzung erarbeiten. Dass es dabei ein Hearing geben muss, ist eine selbstverständliche Grundbedingung.

Transparent, unabhängig und fair muss das Verfahren sein – andernfalls startet jede Person mit dem Schatten „Günstling des Bischofs“ aber nicht fähig für die Aufgabe zu sein.

Papst Benedikt hat in seiner Enzyklika „Deus Caritas est“ Grundvoraussetzungen für Mitarbeiterinnen der Caritas benannt. Er nennt als erste Voraussetzung für Menschen die ihren Dienst in der Caritas tun: Berufliche Kompetenz (der zweite Punkt ist dann die „Herzensbildung“)

Eine Person die die Leitung der Caritas übernehmen soll braucht:
Berufliche Kompetenz (Professionalität), Liebe zu den Menschen und natürlich auch Liebe zur Kirche.

Anmerkung: Bei der Besetzung des Caritasdirektors mit Glatz-Schmalegger hat es zuvor eine öffentliche Ausschreibung, Vorauswahlgespräche und ein Hearing gegeben. Die Letztentscheidung war beim Bischof.

burgenland.orf.at, 21.10.2010
burgenland.orf.at, 22.10.2010

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Kirche vom "alten Schlag" wie bei Don Camillo und Peppone... gefällt mir!
Leider fehlt noch der Dialog...

Lehner hat gesagt…

tippe auf "Günstling".
Wer hält dagegen?