Dienstag, 26. Juli 2011

Minister gegen Bischof: Die Kontroverse geht in die 2. Runde

Kurier vom 26.07.2011:


Priesterversetzung erzeugt Unmut
Pfarrerumbesetzung in Nikitsch: Menschen steigen auf die Barrikaden; Minister Darabos verlangt eine Erklärung
Die Großgemeinde Nikitsch kämpft um den Verbleib ihres allseits beliebten Pfarrers Marko Jukic, der ab 1. September die Pfarren Güttenbach und Neuberg leiten soll.
NIKITSCH (EP). Auf Unverständnis stößt die Entscheidung nicht nur bei der Bevölkerung, auch Bürgermeister Johann Balogh (SPÖ) ist entsetzt. „Es ist eine bodenlose Frechheit, was sich der Bischof hier erlaubt. Ohne die Bevölkerung zu informieren, wird Pfarrer Jukic abgezogen. Gegen diese Entscheidung müssen wir uns geschlossen zur Wehr setzen.“
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Diözese Eisenstadt weist Kritik an Bischof Zsifkovics zurück
Die Diözese Eisenstadt hat sich am Freitag zur öffentlichen Kritik an Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics zu Wort gemeldet. Sie verteidigt dabei die Neubesetzungen in mehreren burgenländischen Pfarren.
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Bischofsvikar P. Stefan Vukits nimmt zu den personellen Veränderungen in der Diözese Eisenstadt Stellung
Im Hinblick auf den größerwerdenden Priestermangel und die Verwirklichung schon länger geplanter Seelsorgeräume kommt es auch in einigen kroatisch- und zweisprachigen Pfarren der Diözese Eisenstadt zu personellen Veränderungen. Diese mit 1. September erfolgenden Versetzungen sind kein Novum im Leben einer Diözese, sie sind nicht die einzigen Veränderungen im kommenden Arbeitsjahr und auch nicht an der Person des neuen Bischofs festzumachen. Sämtliche Entscheidungen beruhen auf Beratungen und Beschlüssen der Personalkommission.
In der Diözese Eisenstadt gibt es 172 Pfarren, davon 36 kroatisch- bzw. gemischtsprachige, die alle ein Recht auf eine gediegene Seelsorge haben. Kein Priester ist auf eine Pfarre geweiht, sondern auf eine Diözese oder einen Orden. Mit seinem „Hier bin ich!“ stellt er sich bei der Priesterweihe in den Dienst seines Ordens bzw. der ganzen Diözese.
Um die Seelsorge in der gesamten Diözese mit den vorhandenen personellen Möglichkeiten gewährleisten und auf die Erfordernisse in den Pfarren eingehen zu können, sind daher bisweilen auch auf den ersten Blick unpopuläre Maßnahmen notwendig. Jeder Priester ist für die ganze Diözese geweiht. Wenn es notwendig ist, müssen wir in eine andere Pfarre gehen, damit die Seelsorge in der ganzen Diözese gut organisiert ist. Wichtig ist es, dass wir eine Kirche sind und dass die Grenzen der Pfarre nicht die Grenzen der Kirche sind. Als Katholiken müssen wir die ganze Kirche im Blick haben.
Dabei ist es verständlich und nachvollziehbar, dass ein überraschender Wechsel bei den Gläubigen Verunsicherung, Trauer oder Enttäuschung auslöst.

Es soll festgehalten werden, dass die Versetzung dieser Priester in keinster Weise eine Bestrafung ist, wie dies in den vergangenen Tagen gelegentlich darzustellen versucht wurde, und sich auch nicht gegen die betroffenen Pfarren richtet. Es sei vielmehr diesen Priestern für ihren bisherigen Dienst, ihre Sorge für den Glauben und die Kirche und ihren Einsatz und ihr Engagement und den Pfarren für ihre gute Zusammenarbeit gedankt.
Wir bitten die Gläubigen, diese Entscheidungen anzunehmen, auch wenn sie bei ihnen vielleicht Unverständnis und Wehmut auslösen. Es ist dies ein Einschnitt ins bisherige Pfarrleben und ein Schritt ins Ungewisse. Zugleich ist es - bei allen Schwierigkeiten, die ein Neuanfang mit sich bringen kann - eine Chance, Neues zu entdecken und wachsen zu lassen.
Quelle: martinus.at

1 Kommentar:

Schillebeeckx hat gesagt…

"... das sei eines Christen nicht würdig", schreibt der Hirte also an sein Volk.

Vielleicht denkt er während seiner Handverletzungsheilung, seines megalangen Urlaubs (der nicht einmal für ein Telefonat mit einem Minister unterbrochen werden kann) und seiner Pilgerreise einmal darüber nach, ob seine Amtsführung der eines Bischofs im Sinne des Zweiten Vatikanums würdig ist!