Donnerstag, 25. August 2011

Langjähriger Freund von Dolezal: "Ihr bekommt unseren besten Mann!"

Da die Kommentare aus Erfahrung nicht von allen gelesen werden, erlaube ich mir hier die Veröffentlichung eines besonderen über die Person des neuen Dom- und Diözesanmusikdirektors der Diözese Eisenstadt Thomas Dolezal.


"Anonym" schrieb am 22. August 2001, 20:54 Uhr: 

Da die Kommentare hier sehr einseitig und verhetzend sind, möchte ich, als jemand, der thomas Dolezal lange Jahre sehr gut kennt - in seinen Licht- und Schattenseiten, die wohl niemand nicht hat - einiges zurechtrücken:
Die Vorwürfe (Intrigant, musikalische Mittelmäßigkeit) sprechen eher über deren Urheber denn über Dolezal. Fakt ist: Dolezal hat die Pflege jener Musik, die in den Dom wirklich gehört, wiederum nach langer Pause fulminant zum Leben erweckt: die Musik der Wr. KLassik und Romantik. Ist das mittelmäßig?

Dolezal hält seine Arbeit nicht für einen Job wie jeden anderen. Er ist immer darum bemüht, Liturgie und Volksfrömmigkeit (die man in der Wiener Kirchenmusikmafia natürlich nciht schätzt) musikalisch einfühlsam und feierlich auszubauen. Was hat er nicht alles für Feste im Wr. Dom neu eingeführt! Und: mit welchem Erfolg!

Dolezal ist eben nicht jemand, der die Leute im Gottesdienst zur modernen Musik erziehen will - es zeugt von Arroganz und einem Verfehlen seines Berufes, wenn man meint, die Leute mit Gewalt zur wahren Neuen Musik unserer Zeit zwingen zu müssen.

Auch als Kirchenmusikkomponist - auch von Liedern - ist Dolezal eine wirkliche Begabung, die all jene, die ständig über ihn meckern und auch in ihrer Musik Tritonüsse und die Unbestimmtheit "grauer Akkorde" lieben, in den Schatten stellt. Jeder, der durch ein verbildendes Studium noch der Ansicht ist, dass Gemeindekehrverse kantabel, eingängig und mitreißend sein sollen, wird dies bestätigen. Er schreibt pompöse und harmonisch wie kontrapunktisch großartig gearbeitete Überchöre, die freilich immer auch auf Wirkung ausgelegt sind. Ist das denn musikalisch Sünde? Muss die Krichenmusik so blutleer klingen, wie ein Satz von Quack oder eine Messe von Britten?

Und: keineswegs mittelmäßig ist sein Orgelspiel, v.a. das liturgische. Er weiß jedenfalls worauf es liturgisch ankommt, er hat wie sonst niemand, den ich kenne, ein Gespür für die Liturgie, die Stimmung, die es gerade musikalisch einzufangen gilt.

Man könnte dazu noch vieles sagen. Liebe Freunde im Burgenland: ich freue mich für euch, dass ihr unseren besten Mann bekommt. Ich freue mich auch für ihn, dass er diese eifersüchtige Schlangengrube in Wien hinter sich lassen kann.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ein Lump, der denkt, der Hr. Dolezal könnte hier selbst an der Tastatur gesessen sein ;-)

Agapius hat gesagt…

ja tatsächlich ein Lump!!

Anonym hat gesagt…

Hat er die (Schlangengrube) wirklich "freiwillig" hinterlassen ?
hat angeblich sogar einen "Blauen Brief" gegeben !?
Vor längerer Zeit hat er sich mit einem anderen Herren dort entzweit, der sogar ein interessantes Buch über den Dom geschrieben hat !

Ein Chorsänger ! hat gesagt…

Hat er jemals mit einem Laienchor umgehen können bzw. dieses erlernt, wie es viele vor ihn getan haben haben und erlernen mussten ?
Warum gibt es auf der ORF-Hp eine Aussendung betreffend neuer Chorsänger ?
Warum durften seinerzeit wegen ihm Leute nicht singen ?

Hat man über diese Dinge mal nachgedacht ?

Karin W. hat gesagt…

Viele von Thomas´ Kritikern mögen richtig liegen, wenn sie an ihm Fehler erkennen. Aber gerade im Bereich der Kirchenmusik ist es schade, wenn so fleißig mit Steinen geworfen wird.
Ich hatte mit Thomas nie beruflich zu tun, doch erlebe ich ihn seit vielen Jahren als einen Menschen, der die Musik in sich trägt. Alles wird in seinem Alltag zu Musik gemacht, jeder Zettel mit Noten beschrieben. Im Kopf dieses Menschen sprudelt die Musik. Das kann nur jemand verstehen, dem es genauso geht. Ich denke, es ist verständlich, dass er diese Quelle allen um ihn herum erschließen möchte.
Es wäre schön, wenn Kritiker zuerst das Gespräch suchen würden, bevor sie urteilen - auf die Gefahr hin, dass man seine Meinung dann ändern muss :)
Ein Kurzkommentar zu dem in den Kommentaren angesprochenen Buch: es liest sich wie eine mitgeschnittene Psychotherapiesitzung. Das hat der Autor wahrlich nicht nötig. Er ist einer der besten Musiker, die zur Zeit auf unserem Erdball umherlaufen. Es ist eigentlich weit unter seiner Würde, was da passiert ist.
Und: Thomas hat in meiner Gegenwart niemals ein schlechtes Wort über diesen Menschen fallen lassen. Beide haben die Musik als besonderes Talent mitbekommen. Da gibt´s nichts zu diskutieren :)
Danke für´s Lesen