Freitag, 21. September 2012

Studientag: Wer zahlt, muss mitbestimmen können




Die „Laieninitiative“ - gemeinsam mit „Wir sind Kirche“, „Pfarrer-Initiative“,
„Priester ohne Amt“ und mit der „Taxhamer PGR-Initiative“ lädt ein:

Wer zahlt, muss mitbestimmen können
Kirchliche Finanzhoheit im Rechtsstaat

Studientag am 17. November 2012
Haus der Erwachsenenbildung, Burgenländisches Volksbildungswerk,
Joseph-Haydn-Gasse 11, 7000 Eisenstadt, Tel.: 02682/62282, Fax: 02682/62282-80
Email: 
office@volksbildungswerk.at

 Wir bitten um Anmeldung bei:
Laieninitiative Burgenland - Eduard Posch: edi.posch@bnet.at
oder "Laieninitiative“ - info@laieninitiative.at

10:00 Uhr
Peter Pawlowsky (Tagungsleitung)

Eintreffen, Begrüßung, Vorstellung, Ablauf

10:20
Lesung: Mt 6,24-34: Niemand kann zwei Herren dienen

10:30
Heinz Krejci

Rechenschaftspflicht gegenüber den Mitgliedern

Juristische Personen, also Vereine, Körperschaften, somit auch die Kirche, haben gegenüber ihren Mitgliedern eine selbstverständliche Rechenschaftspflicht. Diese besteht nicht nur in der Nennung eingegangener Beträge und einem pauschalen Bericht über deren Verwendung. Vielmehr muss den Mitgliedern auch das Recht zugestanden werden, die Art und Weise der Verwendung mitzubestimmen, weil es sich ja um das Geld der Mitglieder handelt, das zum Einsatz kommt. Das sind daher auch Grundsätze des österreichischen Vereinsrechts.

Univ.-Prof. Dr. Heinz Krejci  ist emeritierter Ordinarius für Handels- und Wertpapierrecht am Institut für Unternehmens- und Wirtschaftsrecht der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. Mitarbeit an Gesetzesmaterien, darunter an der Reform des Rechts der Gesellschaft bürgerlichen Rechts.

11:15
Heribert Franz Köck

Der Kirchenbeitrag, der Staat und die Religionsfreiheit

Die Kirche braucht die finanziellen Beiträge ihrer Mitglieder. Aber es ist ein logisches Postulat, dass jene, die zahlen, auch ein angemessenes Mitspracherecht beim Einsatz der Mittel haben müssen. Eine Amtskirche, welche diese Mitsprache verweigert, hat kein Recht, von den Mitgliedern Geld zu fordern. Der Staat darf sich in innerkirchliche Auseinander­setzungen nicht einmischen. Aus diesem Grund ist es dem Staat auch verwehrt, die Kirche mit staatlicher Gewalt beim Eintreiben des Kirchenbeitrags zu unterstützen.

Univ. Prof. Dr. Dr. hc.  Heribert Franz Köck ist emeritierter Dekan und Institutsvorstands für Völkerrecht, Europarecht und internationale Beziehungen an der Johannes-Kepler-Universität Linz.  Langjähriger Vertreter des Hl. Stuhls bei zahlreichen internationalen Institutionen und Konferenzen.

12:00

Diskussion über die beiden juristischen Referate:
Je nach Teilnehmerzahl entweder im Plenum oder in Arbeitsgruppen.

12:45
Mittagspause:
Für Catering von Imbissen und Getränken ist gesorgt.

13:30 
Peter Pawlowsky

Das Geld, die Kirchen und die Religionen

Wie halten es die anderen Kirchen, wie die Buddhisten, Juden und Muslime mit ihrer Finanzierung?  Wer verfügt über die Verwendung des Geldes? Wer kontrolliert die Abrechnung? Wird auch dort zur Eintreibung der Staat zu Hilfe gerufen?

Dr. Peter Pawlowsky, Journalist, ist seit 2011 geschäftsführender  Obmann-Stellvertreter der Laieninitiative, langjähriger Leiter der Hauptabteilung Religion im ORF-Fernsehen.

13:45
Hans Peter Hurka

„Wir sind Kirche“ Treuhandkonto ESPERANZA
„Wir sind Kirche“ bietet als Alternative zum Kirchenaustritt das Treuhandkonto ESPERANZA an. Ziel ist, die Kirchenleitung zu Gesprächen über notwendige Reformen in unserer Kirche zu bewegen. Wie kann man/frau sich beteiligen und wie funktioniert es?

Hans Peter Hurka, Beamter i.R., seit 2004 Vorsitzender der Plattform „Wir sind Kirche“. Er ist seit mehr als 30 Jahren für Reformen in unserer Kirche aktiv.

14:00
Anfragen

14:15
Gotthold Hasenhüttl

Wer darf in der Kirche mitreden?

Der gegenwärtige Zentralismus, der Rom zur alles bestimmenden Autorität in kirchlichen Angelegenheiten macht, kann sich auf keine lange Tradition berufen. Die Bischöfe verstehen sich nicht mehr als Vertreter ihrer Diözesen, sondern als Vollzugsorgane römischer Weisungen. Dieser Zustand widerspricht diametral einer Ekklesiologie, die sich auf die Bibel stützt. Heute muss gefordert werden, dass alle Katholiken und Katholikinnen im Rahmen ihres kirchlichen  Engagements mitreden und mitbestimmen  können.

Univ. Prof. Dr. Dr. Gotthold Hasenhüttl, ehemals Dekan der Katholisch-theologischen Fakultät der Universität Tübingen, dann Professor für Katholische Theologie (Systematische Theologie) an der Universität des Saarlandes. Wegen einer ökumenischen Eucharistiefeier beim Kirchentag 2003 in Berlin vom Priesteramt suspendiert; 2006 Entzug der kirchlichen Lehrerlaubnis.

15:00
Diskussion über das theologische Referat
Je nach Teilnehmerzahl entweder im Plenum oder in Arbeitsgruppen.

15:45
Herbert Kohlmaier

Zusammenfassung und Schlussfolgerung

Die Ergebnisse der Tagung werden gebündelt und in einer Resolution zusammenge­fasst. Der Resolutionsentwurf, mit dem die Tagung abgeschlossen werden soll, wird vorgestellt, diskutiert und zur Abstimmung gebracht.

Dr. Herbert Kohlmaier, Gründer der Laieninitiative und deren Obmann bis 2011, Jurist mit dem Spezialgebiet Sozialrecht. Langjähriger Politiker und Abgeordneter zum Nationalrat, zuletzt Volksanwalt der Republik.

16:00
Diskussion und Abstimmung im Plenum über den Resolutionsentwurf

16:25
Lesung: Mt 7, 15-21: Hütet euch vor den falschen Propheten

16:30 Uhr
Ende

Für TeilnehmerInnen, die noch länger bleiben können,
schlagen wir die informelle Fortsetzung der Tagung
bei einem Eisenstädter Heurigen vor.

Herausgegeben vom Vorstand der Laieninitiative. Für den Inhalt verantwortlich: Obmann-Stellvertreter Dr. Peter Pawlowsky.
Verein Laieninitiative, Waldgasse 20/3, A-2371 Hinterbrühl, Tel.: +43 (0) 2236 / 41 683.
Mail an info@laieninitiative.at  oder über unsere Homepage www.laienintiative.at

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