Donnerstag, 5. Dezember 2013

Bischofsernennungen als Prüfstein für den neuen Papst

Presseaussendung:

In Zusammenhang mit der bevorstehenden Bischofsernennung in Graz ist eine neuerliche autoritäre vatikanische Entscheidung zu befürchten. Ersten Informationen zufolge, soll wieder gegen den Willen der Diözese gehandelt werden. Dazu nimmt die Laieninitiative wie folgt Stellung:

Bischofsernennungen als Prüfstein für den neuen Papst
Die bisherigen Erklärungen von Papst Franziskus über sein Verständnis des Petrusdienstes lösen allseits Hoffnungen auf eine wesentliche Verbesserung der krisenhaften Kirchensituation aus. Zweifellos muss man ihm Zeit geben, seine Vorstellungen auch durchzusetzen. Es gibt aber leider Hinweise darauf, dass diese beim vatikanischen Leitungsapparat noch nicht ernst genommen werden. Bekanntlich wurde bei der Besetzung der Diözese Salzburg das Wahlrecht des Domkapitels auf üble Weise ausgetrickst, indem auf den Dreiervorschlag neben dem offenbar gewünschten Kandidaten zwei unannehmbare gesetzt wurden. Von einer wirksamen Mitwirkung des Klerus und der Laienvertreter war keine Rede.  

Der Papst hat mehrmals bekundet, dass er mehr Mitsprache des Kirchenvolkes will. In Salzburg ist jedoch von den alten konservativen Seilschaften offenbar hinter seinem Rücken das Gegenteil durchgesetzt worden. Wenn nun demnächst eine weitere Bischofsernennung in der steirischen Diözese bevorsteht, ist eine Wiederholung dieser Sabotage des päpstlichen Wollens zu befürchten. Es gibt ernst zu nehmende Hinweise darauf, dass neuerlich eine Ernennung abseits der berechtigten Wünsche des Kirchenvolks geplant ist. Wenn dies gelingen sollte, wären sehr ernste und besorgniserregende  Zweifel angebracht, ob dem neuen Papst der von ihm gewünschte Kurswechsel tatsächlich gelingt!

Die Bundesregierung darf die Katholiken nicht im Stich lassen!
Die Laieninitiative hat bereits wiederholt die Bundesregierung auf ihr nach dem Konkordat zustehendes Mitwirkungsrecht bei der Bischofsernennung hingewiesen, es wird jedoch nicht genutzt. Das wirft auf die demokratische Einstellung der Regierung kein gutes Licht. Sie müsste sich zumindest vergewissern, dass auch der Vertragspartner "Heiliger Stuhl" die Spielregeln eines zeitgemäßen Gemeinwesens beachtet. Das Aufoktroyieren eines den Vorstellungen bestimmter reaktionärer Kreise genügenden Kandidaten ohne Befassung der davon Betroffenen sollte keineswegs hingenommen werden!

Die Laieninitiative richtet in diesem Sinn einen neuerlichen Appell an die Bundesregierung, nicht tatenlos zuzusehen, wenn wesentliche Interessen der katholischen Bevölkerung von einer ausländischen Macht missachtet werden.

Rückfragen:
Margit Hauft (Vorsitzende der Laieninitiative): margit_bert.hauft@aon, 0676/9641713
Peter Pawlowsky (Vize-Vorsitzender): peter.pawlowsky@chello.at,  0664/4037640
www.laieninitiative.at

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